Die neue kantonale GIS-Koordination vernetzt Wissen und Akteure

Christian Michel und Adrian Moser

Die kantonale GIS-Koordination reagiert auf die komplexer werdenden Herausforderungen im Bereich der Geoinformation und organisiert sich neu. Damit folgt sie der Geoinformationsstrategie 2020+ und der Stossrichtung, die Vernetzung gezielt zu stärken. Dadurch können Synergien zwischen den Dienststellen effizient genutzt werden.

Die Anzahl Akteure und Herausforderungen im Bereich Geoinformation im Kanton hat sich seit 2010 stark vergrössert und die Themenfelder sind diverser und komplexer geworden. Die Koordination dieser Akteure in den bestehenden hierarchisch organisierten Strukturen wurde zunehmend schwierig und schwerfällig. Die Geoinformationsstrategie 2020+ fokussiert daher, als einer zentralen Stossrichtung, auf eine bessere Vernetzung im Bereich Geoinformation und erhält mit der Reorganisation der kantonalen GIS-Koordination das notwendige Rüstzeug.

Wieso eine neue GIS-Koordination?

Es sind immer Menschen, die Veränderungen beeinflussen, steuern und vorantreiben. Von denen gibt es im Bereich Geoinformation im Kanton viele. Sie haben unterschiedliches Fachwissen und Interessen. Was zunächst vielleicht unvereinbar scheint ist eine wichtige Ressource. Diese Ressource galt es besser zu nutzen um die Geoinformation im Kanton zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Mit der neuen GIS-Koordination wird daher das bestehende vielfältige Netzwerk aus Akteuren im Kanton («Netzwerk Geoinformation») gestärkt. Es gilt die themenbezogene Zusammenarbeit und die Vernetzung zu fördern, um gemeinsam bessere Lösungen zu finden die eine breite Akzeptanz geniessen. Ein breit abgestütztes koordiniertes Anforderungsmanagement sorgt dafür, dass Vorhaben gemeinsam priorisiert und gezielt weiterentwickelt werden. Ziel ist es die Geoinformationen in einer komplexen und dynamischen Welt im Dienst des Kantons gemeinsam weiterzuentwickeln, Ressourcen zu bündeln und Synergien zu nutzen. Das Ganze soll mehr werden, wie die Summe seiner Teile.

Die neue GIS Koordination

Eine Begegnung auf Augenhöhe, Vertrauen und Transparenz welche unterschiedliche Standpunkte wertschätzt und integriert sind zentral für eine konstruktive Zusammenarbeit. Ebenso, dass Menschen sich gemäss Ihrer Interessen und fachlichen Expertise zielgerichtet austauschen und zusammenarbeiten können. Die neue kantonale GIS Koordination trägt dem Rechnung, indem sie auf drei zentralen miteinander vernetze Bereiche aufbaut (Abbildung 1):

  1. Wichtige Themen sollen gezielt von Wissensträgern in Ihrem Bereich diskutiert und formuliert werden. Hierzu tauschen sich Arbeits- und Usergruppen fachlich aus und klären gemeinsam neue Anforderungen. Die Arbeitsgruppen fördern mit einem konkreten Auftrag und definierten Zielen die themenbezogene Zusammenarbeit. Die daraus entstehenden Erkenntnisse und Ergebnisse werden im Netzwerk geteilt. Usergruppen vernetzen Anwender/innen bestimmter GIS-Systeme, um Wissen zu transferieren und gemeinsam zu lernen. Diese Gruppen arbeiten, mit Unterstützung der Geschäftsstelle GIS Koordination, selbstorganisiert und sind das Herzstück des Netzwerk Geoinformation Basel-Stadt.
  2. Eine wichtige Rolle für die strategische Planung und Priorisierung kommt dem GIS-Board mit Vertreter/innen der wichtigsten Leistungserbringer und Wissensträger/innen zu. Es berät, priorisiert und plant Anforderungen und Bedürfnisse mit dem Ziel, die Geoinformation bedarfsorientiert weiterzuentwickeln. Die Umsetzung soll vernetzt und im Sinne eines ganzheitlichen Change-Managements erfolgen. Bei Bedarf findet eine Abstimmung mit der kantonalen IT-Governance statt.
  3. Die Umsetzung von Anforderungen und Massnahmen werden, basierend auf den Empfehlungen des GIS-Boards, im Netzwerk Geoinformation angegangen. Hierbei wird je nach Anforderung, Priorität und verfügbaren Ressourcen beraten, wie eine Umsetzung erfolgen soll. Eine koordinierte Umsetzung wird insbesondere angestrebt, wenn mehrere Dienststellen involviert sind, um die grossen Synergiepotenziale zu nutzen.

Das Bindeglied GIS-Café

Das GIS-Café (Abbildung 1) erlaubt es als Forum, Fragestellungen von breiterem Interesse, z.B. aus Arbeits- und Usergruppen oder dem GIS-Board, im Netzwerk Geoinformation zu kommunizieren und zu diskutieren. Mit einem leichten, interaktiven Format werden interessierte Mitglieder zum Austausch animiert, informiert oder auch Rückmeldungen und Stimmungsbilder zu bestimmten Themen und Fragestellungen abgeholt. Die Ergebnisse können in die Gremien der GIS-Koordination und die übergeordnete Planung einfliessen. Das gegenseitige Lernen und die Öffnung für die kreative, vernetzte Lösungsfindung sind zukunftsweisend und insofern essenziell, um künftigen Anforderungen noch besser gewachsen zu sein.

Zu guter Letzt…

Wir sind viele Menschen in der Geoinformation im Kanton Basel-Stadt. Um dieser Vielfalt ein Gesicht zu geben freuen wir uns in diesem GeoInfo mit einem Beitrag vom Statistischen Amt die Anwendung von GIS-Tools und Anforderungen an die Geoinformation im Bereich der kantonalen Statistik vorzustellen. Zukünftig sollen weitere Beiträge anderer Stellen folgen, aber bis das soweit ist geniessen sie die aktuelle Ausgabe des GeoInfo Basel-Stadt.

Übersicht GIS-Koordination
Abbildung 1: Übersicht GIS-Koordination, mit den drei zentralen Bereichen «Fachlicher Austausch, Anforderungsklärung», «Priorisierung, Planung» und «Umsetzung»